Piper J3C „Cub“

D-EDUT

Grashüpfer mit Fronterfahrung

 

Wenn das kleine, so unscheinbar über die Wiese daher hüpfende Flugzeug erzählen könnte – es würde eine lange Geschichte werden. Ist es doch, man mag es kaum glauben, ein echter „Warbird“ und der einzige am Flugplatz Ober-Mörlen anzutreffende Oldtimer, der nachgewiesenermaßen über Fronterfahrung verfügt.

Die Piper J3 „Cub“ ist so etwas wie das „Ur-Sportflugzeug“ und in ihrer Bedeutung für die Luftfahrt durchaus vergleichbar mit dem T-Model von Ford für den Automobilbau. Über 20.000 Stück wurden zwischen 1938 und 1947 gebaut, viele davon als L-4 „Grashopper“ für das amerikanische Militär.

Die Reisegeschwindigkeit von gerade mal 125 km/h, die gutmütigen Flugeigenschaften, der einfache Aufbau sowie die Möglichkeit, auf beinahe jeder Wiese landen und wieder starten zu können, erlaubten ein breites Einsatzspektrum, das von Verbindungsflügen, über Sanitätseinsätze bis hin zu Späh- und Artilleriebeobachtung reichte. Angeblich wurden einige L-4 sogar behelfsmäßig bewaffnet.

Die so friedlich erscheinende J3C aus Ober-Mörlen wurde ursprünglich als L-4 „geboren“ und war 1944 bei der Landung der Alliierten in der Normandie dabei.

Viele der kleinen Pipers verblieben nach Kriegsende einfach in Europa und wurden in großen Stückzahlen zivilen Fliegerclubs (natürlich zu dieser Zeit nicht in Deutschland) überlassen.

Piper J3C - in memoriam Urban Kirchberg
Technische Daten
  • Baujahr: 1942
  • Spannweite: 10,74 m
  • Länge: 6,83 m
  • Flügelfläche: 16,58 m²
  • Triebwerk: Conti-C90, 4-Zylinder Boxer
  • Leistung: 90PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
  • Leergewicht: ca. 345 kg
  • Maximales Abfluggewicht: 550 kg
  • Sitzplätze: 2

Das Ober-Mörler Exemplar startete so sein Zivilleben 1947 zunächst in der Schweiz und fand nach Umwegen über einige Stationen in Süddeutschland seinen heutigen Besitzer.

In dem langen Flieger Leben, das Pilot und Flugzeug schon miteinander teilen, bereisten sie viele Flugplätze in ganz Europa, unter anderem in Belgien, Österreich, Ungarn, Dänemark und natürlich auch in Frankreich, wo alles begann. So wird die Geschichte des kleinen Flugzeugs weitergeschrieben – vielleicht nicht mehr ganz so aufregend wie die am Anfang des Flugzeuglebens, aber sicherlich reicher an Anekdoten und schönen Erinnerungen.

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